Ich erzähle dir meine Geschichte...

Anna, geboren und aufgewachsen im Dschungel. Mit 11 Jahren vom Stiefvater missbraucht. Sie ist 12 als ihre Tochter geboren wird. Die Familie versteckt die Schwangerschaft, das Kind wird in Bolivien, im Grenzgebiet zu Peru geboren. Anna schläft im Krankenhaus auf dem Boden neben ihrem Neugeborenen aus Angst ein Onkel, Drogenhändler, würde es ihr wegnehmen. Diese Tochter wird nie bei der Behörde gemeldet, es wurde keine Geburtsurkunde erstellt. Zurück in Peru, wurde die Mutter und der Stiefvater bei der Polizei angezeigt. Sie fliehen zusammen mit Anna und dem Neugeborenen nach Bolivien und kommen später wieder zurück. Ihre Mutter schickt sie arbeiten, sie selbst kümmert sich um die eigenen sowie das Kind ihrer Tochter. Sie gibt sie als ihre aus gegenüber der Nachbarschaft.

Anna wird wieder schwanger. Sie ist jetzt 14 Jahre alt. Eine Schwester der Mutter erstattet schließlich Anzeige. Die Mutter hat den Stiefvater gedeckt, da er der Ernährer der Familie ist. Anna kommt zusammen mit ihrer Tochter, 3 Jahre alt, nach Casa Mantay. Das zweite Kind, ein Junge, wird zu früh geboren, Anna muss täglich zweimal ins Krankenhaus fahren, um etwas Zeit bei dem Frühchen zu verbringen und Muttermilch abzugeben. Sie macht das gut, obwohl es wirklich mühsam ist. Die Tochter ist schwierig, die Beziehung zwischen Mutter und Tochter massiv gestört. Das Mädchen brüllt fast ständig, wenn Anna nicht bei ihr ist. Nachdem der Junge dann aus dem Inkubator entlassen wird, ist Anna trotz der großen Hilfe in Casa Mantay, völlig überfordert. Nach langen Überlegungen und einigen Therapiesitzungen mit einer Psychologin, entscheidet sich Anna den Jungen zur Adoption freizugeben. Es fiel ihr nicht leicht. Aber schließlich konnte sie für sich das Kapitel schließen, sie kümmert sich so gut sie kann um ihre Tochter, arbeitet in der Floristikwerkstatt und strauchelt sich durch die Pubertät.

Vor kurzem tauchte eine Schwester des Stiefvaters auf. Sie will den Jungen aus dem Heim holen. Es ist noch nicht klar, wie die Behörde entscheiden wird.

Für Anna wäre das eine Katastrophe. Sie kommt nicht zur Ruhe.